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Varusschlacht im Teutoburgerwald 9 n.C.

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Sueton

 

Varusschlacht

 

Museum Kalkriese

Caius Suetonius Tranquillus: Der vergöttlichte Augustus 23.49

23.
Schwere, schimpfliche Niederlagen hat Augustus überhaupt nur zwei, und nur in Germanien erlitten: die des Lollius und die des Varus. Bei der des Lollius war die Schande größer als der Verlust, die des Varus bedeutete durch die Niedermetzelung dreier Legionen samt Führer, Unterfeldherrn und sämtlichen Hilfstruppen fast den Untergang des Reiches. Auf die Nachricht hiervon ließ Augustus alle Stadtteile militärische besetzen, um keine Unruhen aufkommen zu lassen, und verlängerte sämtlichen Provinzialstatthaltern ihr Kommando, um die Bundesgenossen durch erfahrene und ihnen bekannte Männer in Gehorsam zu halten. Zugleich gelobte er dem Jupiter Optimus Maximus große Spiele, wenn die Lage des Staates eine Wendung zum Besseren erfahren hätte, wie das seinerzeit im Kriege gegen die Zimbern und im Bundesgenossenkrieg geschehen war. Ja, es heißt, seine Verzweiflung sei so groß gewesen, dass er monatelang Haar und Bart sich wachsen ließ und oft seinen Kopf mit dem Ausruf gegen die Tür stieß: »Quintilius Varus, gib die Legionen wieder!« Den Tag der Niederlage soll er stets als Klage- und Trauertag begangen haben.
.....


49.

Was das Heer betraf, so verteilte Augustus die Legionen und Hilfstruppen nach den Provinzen. (...) Sonstige Truppen verwandte er teils zum Schutz der Hauptstadt, teils als persönliche Garde; dagegen entließ er (...) das Korps der Germanen, das er bis zur Niederlage des Varus unter seinen Leibwachen um sich gehabt hatte. (...)


Cesarenleben 17 18

17.
Der Ruhm dieses Erfolges [d. h. der Unterwerfung Illyricums] war in Anbetracht der allgemeinen Lage, die damals herrschte, noch höher zu bewerten. Denn fast zur gleichen Zeit fand Quintilius Varus mit drei Legionen in Germanien seinen Untergang, und kein Mensch zweifelte daran, dass sich die siegreichen Germanen mit den Pannoniern vereinigt hätten, wenn nicht Illyricum vorher unterworfen worden wäre. Wegen dieser Taten wurde Tiberius der Triumph zuerkannt, außerdem erhielt er noch andere zahlreiche große Ehrungen. (...) Den Triumph vertagte Tiberius selbst in Anbetracht der Staatstrauer über die Niederlage des Varus. (...)

18.
Im folgenden Jahr ging Tiberius wieder nach Germanien. Da er die Überzeugung gewonnen hatte, dass die Niederlage des Varus eine Folge der Unbedachtsamkeit und Nachlässigkeit des Feldherrn gewesen sei, unternahm er nichts, ohne einen Kriegsrat hinzugezogen zu haben. Er, der sonst stets nach eigenem Gutdünken gehandelt und sich immer auf sich selbst verlassen hatte, beriet damals ganz gegen seine Gewohnheit mit mehreren Ratgebern den Feldzugsplan. (...)